(unverbindlich: keine Zahlungsinformationen erforderlich)
Grundsätzliches bestreben eines Unternehmens ist, dass "flüssige" Mittel schnell wieder dem Unternehmen zufließen. Um zu berechnen, wie gut das einer Firma gelingt, gibt es die Kenngröße des Cash Conversion Cycles.
Was sagt der Cash Conversion Cycle (CCC) aus?
Der CCC sagt aus, wie lange es für ein Unternehmen dauert, bis abgeflossene Liquidität dem Unternehmen wieder zufließt.
Entscheidende Größen, um die Geldumschlagsdauer zu berechnen sind:
Die Kreditorenlaufzeit: Die Zeitspanne zwischen der Bereitstellung der Dienstleistung oder Lieferung der Ware durch den Lieferanten und der Bezahlung des Lieferanten.
Die Debitorenlaufzeit: Die Zeitspanne zwischen der Bereitstellung der Dienstleistung oder Auslieferung eines Produkts an den Kunden und dem Zeitpunkt der Einzahlung durch den Kunden.
Die Lagerdauer: Die Zeitspanne, wie lange eine gelieferte Ware im Lager liegt, bis sie an den Kunden geliefert/verkauft werden kann. Die Lagerdauer entfällt bei Dienstleistungsunternehmen natürlich.
Cash Conversion Cycle der Firma Hase
Die Firma Hase verkauft Fahrräder. Die Räder werden auf Fahrradmessen eingekauft und im Lager der Firma verwahrt. Bezahlt werden die Lieferanten etwa 2 Wochen nach Lieferung. Die Räder werden im Laufe der Saison verkauft. Durchschnittlich dauert es etwa 8 Wochen, bis ein Rad aus dem Lager tatsächlich erworben wird. Die Kunden bezahlen die Fahrräder dann auf Rechnung – in der Regel 3 Wochen nach Erhalt.
Berechnung des CCC
Für die Firma Hase heißt das: 3 Wochen Debitorenlaufzeit + 8 Wochen Lagerdauer – 2 Wochen Kreditorenlaufzeit
= 9 Wochen CCC.
Der CCC ist hier sehr lang! Denn im operativen Zyklus steht investiertes Geld erst nach neun Wochen wieder zur Verfügung. Zudem trägt der Unternehmer in dieser Zeit das Risiko z.B. bei Marktumbrüchen.
Welche Möglichkeiten hat die Firma Hase, den CCC zu verkürzen?
Faustregel: Je kürzer der Cash Conversion Cycle, desto besser die Liquidität
Die Firma Igel betreibt einen Online-Shop für hochwertige Kosmetikprodukte. Die clevere Gründerin Marga Igel hat mit den Lieferanten verhandelt, dass die Ware bei den Bestellungen durch die Kunden direkt vom Hersteller an die Kunden versandt werden. Ein Lager hat sie nicht. Die Kunden bezahlen die Ware direkt bei Bestellung per Kreditkarte oder Sofortüberweisung an die Firma Igel. Die Firma Igel wiederum bezahlt die Lieferanten, nach dem die Ware beim Kunden eingetroffen ist und es nach 14 Tagen keine Reklamation oder Rücksendung gab.
Die Debitorenlaufzeit beträgt bei der Firma Igel also in der Regel nur etwa 1-2 Tage, nämlich so lange, bis das Geld der Kunden per Kreditkarte oder Sofortüberweisung eingegangen ist. Die Lagerdauer entfällt sogar ganz. Und bei der Kreditorenlaufzeit konnte Firma Igel vereinbaren, die Ware erst 14 Tage nach Auslieferung durch den Kunden zu bezahlen.
Berechnung des Cash Conversion Cylces nach Formel:
1 Tag Debitorenlaufzeit + 0 Tage Lagerdauer – 14 Tage Kreditorenlaufzeit
= -13 Tage CCC
Der CCC der Firma Igel ist also negativ, denn die Lieferanten werden erst etwa 13 Tage nach Erhalt des Geldes durch die Kunden bezahlt. Eines steht fest: In Punkto Liquiditätsmanagement hat die Firma Igel alles richtig gemacht!